In diesem Projekt suchen Kolja Huneck und Luuk Brantjes nach einem performativen Konzept, in dem zwei künstlerische Interpretationen zu einem Zirkus-Diptychon verschmelzen.
Beide Künstler recherchieren und kreieren das Stück in gemeinsamen Residenzen und vereinen ihre Interessen und Erfahrungen mit Magie Nouvelle. Ihre Herangehensweise an die Zirkusdisziplinen Objektmanipulation und Schleuderbrett wird dabei verfeinert und als Sprache eingesetzt. Die visuellen Bilder, Atmosphären und das Zirkusvokabular ergeben ein Stück, das wie ein Mykorrhiza-Netzwerk verbunden ist.
Thematisch ist das Stück von der Trennung zwischen Natur und Mensch inspiriert und basiert auf dieser. Die Ohnmacht gegenüber der Natur und ihrer globalen Komplexität dient als Ausgangspunkt ihrer Forschung. Luuk und Kolja sind beide fasziniert und inspiriert von Naturphänomenen, Materialien und Natur-Emotionen. Für die Kreation recherchieren sie über natürlichen Ressourcen und Möglichkeiten, mit dem Planeten Erde im Gleichgewicht zu bleiben.
Neben dem Stück selbst wurde ein mobiler Aufführungsraum entwickelt, der das Diptychon zu einem einzigartigen immersiven Publikumserlebnis macht. Ein maßgeschneiderter Raum, der von der Welt der Aufführung geprägt ist und an jedem neuen Ort Wurzeln schlägt.
Das Projekt ist eine internationale Kooperation mit Partnern in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Belgien. Im Rahmen von Zeit für Zirkus finden zwei Showings im LOFFT – DAS THEATER Leipzig statt, welches neben weiteren Partner*innen das Stück koproduziert.
Über die Company
Kolja Huneck ist Zirkusautor und -performer aus München und machte 2019 seinen Abschluss bei Codarts Circus Arts in Rotterdam. Luuk Brantjes ist ein Zirkuskünstler aus Rotterdam, Niederlande. Er machte 2020 seinen Abschluss an der SKH/DOCH Hochschule für Tanz und Zirkus in Stockholm.
Über die Location
LOFFT – DAS THEATER steht seit der Gründung im Jahre 1997 für die Förderung der Darstellenden Künste in Leipzig und Sachsen, für Nachwuchsförderung im lokalen Raum und für nationale und internationale Produktionen im Bereich der Tanz-, Performance und Theaterkunst. Es ist einer der bedeutenden Orte der freien Darstellenden Künste in Sachsen und hat seinen Standort seit 2019 auf dem Gelände der Spinnerei Leipzig in der Halle 7.
Die Förderung und die Entwicklung von Künstler*innen und ihren Arbeiten stehen im LOFFT im Fokus, ebenso die begleitende und vermittelnde Präsentation wichtiger künstlerischer Positionen. Das Profil des Hauses spannt den künstlerischen Bogen zwischen nationalen wie internationalen Kollaborationen, stärkt die Beziehung zum Leipziger und zum sächsischen Kulturleben und deren Akteur*innen und entwickelt sich stetig organisch weiter.
Ein gestaffeltes Nachwuchsprogramm unterstützt junge Künstler*innen von den ersten Projekten an, etabliert und vernetzt lokale Künstler*innen national und international. Offen ausgeschriebene Koproduktionen, thematische Festivals und zahlreiche Kooperationen führen zu einem Spielplan mit etwa 150 Veranstaltungen im Jahr.
Im Jahr 2023 wurde LOFFT – DAS THEATER von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Claudia Roth mit dem Theaterpreis des Bundes in der Kategorie „Freie Produktionshäuser“ ausgezeichnet.