bandentheater: Verglühende Landschaften. Feeling A – eine Herstory der Wende
Sonntag, 19.11.23
19:00
Villa Kuriosum, Scheffelstraße 21, 10367 Berlin
bandentheater: Verglühende Landschaften. Feeling A – eine Herstory der Wende

Erfurt ’89, nach den Sommerferien. Anja betritt das Klassenzimmer. Steffen, der Nazi ist noch da. Moritz ist weg. Janet noch da. Nicole weg. Die Direktorin ist noch da. Anders als ihr Mann. Der hat auch rüber gemacht. In den Jahren 1989/90 setzt sich das Phänomen des Da-Seins und Weg-Seins fort. Nach und nach verschwinden Dinge des alltäglichen Lebens, die bis dahin selbstverständlich dazugehörten. Dafür kommen neue hinzu und überschreiben die bisher gültige Wirklichkeit. Es bleibt kaum Zeit für Abschied. Deutschland wieder-?vereint. Kann das weniger als mehr bedeuten? An was erinnern wir uns im Kontext von Wende- und Vereinigungsnarrativen? Gibt es darin eine Legitimation für Verlustempfinden? Ausgehend von Interviews der Theatermacherin Anika Lachnitt mit der Artistin Anja Gessenhardt und in Zusammenarbeit mit der Videokünstlerin Friederike Bérat und dem Dramaturgen Dag Lohde entsteht mit Feeling A: eine Herstory der Wende eine poetische Erinnerungsperformance abseits der normierten Geschichtsschreibung. Mit Mitteln des dokumentarischen Theaters und des zeitgenössischen Circus verwebt das Stück biographische Narration von Umbruch, Erwachsen werden und Verlusterfahrung und schlägt den Bogen von 1989 bis ins Heute.

Relaxed Performance
Dauer: 70 Min
Foto: nics_stage
 
 

Über die Company

Wir sind ein Zusammenschluss aus Theater-, Circus- und Filmschaffenden, die unter dem Label bandentheater kollaborative Projekte verwirklichen. Dabei wählen wir die performativen Künste als unseren common ground und teilen unser Interesse, mit Kunst die bestehenden Verhältnisse zu hinterfragen, in diese hinein zu intervenieren und die Geschichte gegen den Strich zu bürsten.Wir sind davon überzeugt, dass ein Theaterstück mehr als eine lineare Geschichte erzählen kann. In unseren Produktionen erkunden wir neue Ansätze des Erzählens im Theater und adressieren dabei verschiedene soziale und politische Themen.bandentheater ist QUEER. FEMINISTISCH. RADIKAL ZÄRTLICH. UTOPISCH. EXPERIMENTIERFREUDIG.In bandentheater steckt Bewegung, Subkultur, Kompliz*innenschaft. Es will Bande sein und Bande flechten, über Bande spielen und Banden bilden.In der Reihe Verglühende Landschaften ist Feeling A- eine Herstory der Wende die erste Produktion von bandentheater.

bandentheater

Über die Location

Die Villa Kuriosum ist ein selbstverwalteter künstlerischer Ort in Berlin Lichtenberg, an dem sich lokale und internationale Kulturen verbinden, sich etablierte internationale Künstler*innen und Amateur*innen sowie Nachbar*innen begegnen.
Seit ihrer Gründung 2012 liegt der Fokus auf partizipativen und interdisziplinären Projekten, bei denen zeitgenössischer Circus mit bildender Kunst verknüpft wird. Im Kollektiv wird zu neuen ästhetischen Darstellungsformaten zwischen den Genres Performance, (interaktive) Installation, Circus und Ausstellung experimentiert und eine gegenseitige Bereicherung praktiziert.

Villa Kuriosum